Worum geht es?
Für Menschen mit Behinderungen (und Verhaltensauffälligkeiten) dient das Persönliche Netzwerk als Stütze bei großen oder kleinen Entscheidungen über die Gegenwart, die Zukunft und bei der Aufarbeitung der Vergangenheit. Das VEMAS 2.0-Persönliche Netzwerk setzt sich aus Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen der betreffenden Person zusammen. Dazu können beispielsweise Freund*innen, Familienmitglieder, Betreuer*innen oder auch Fachleute gehören.
Wichtig ist, dass die Person selbst entscheidet, wer in ihr VEMAS 2.0-Persönliches Netzwerk aufgenommen wird.
In dem VEMAS 2.0-Persönliches Netzwerk werden dann all jene Menschen benannt (Familie, Mitbewohner*innen, Arbeitskolleg*innen, Freunde, Bekannte, vertraute Fachkräfte, usw.) die den Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten kennen und schätzen und ihn dahingehend unterstützen wollen, dass dieser ein besseres und zufriedeneres, ein inklusives und teilhabe-orientierteres Leben führen kann.
Was ist das Ziel?
Die Unterstützer*innen VEMAS 2.0-Persönliches Netzwerk begleiten den betreffenden Menschen durch den VEMAS-Prozess. Sie sind Akteure bei den VEMAS 2.0-Produkten, v.a. bei dem VEMAS 2.0-Interview für das soziale Umfeld, der VEMAS 2.0-Biographiearbeit und der VEMAS 2.0-Zukunftsplanung.
Der Persönliches Netzwerk ist wichtig für:
- Neue Perspektiven: Durch den Persönliches Netzwerk werden verschiedene Perspektiven eingebracht, um so weitere Ideen und Möglichkeiten zu ergründen.
- Emotionalen Beistand: Die unterstützenden Personen dienen auch als emotionale Stütze im VEMAS 2.0-Prozess.
- Aufgabenteilung: Die Aufgaben, die im Rahmen des VEMAS 2.0-Prozesses erledigt werden sollen, können aufgeteilt werden, sodass die betroffene Person selbst, aber auch z.B. die Einrichtung, in der das Konzept VEMAS 2.0 umgesetzt wird, entlastet werden.
- Aufrechterhaltung der Motivation: Durch die gemeinsame Zielsetzung, die betroffene Person auf dem Weg in ein besseres Leben (ohne Verhaltensauffälligkeiten) zu begleiten, durch das Zusammensein und das gemeinsame Arbeiten, kann die Motivation der Person, aber auch des (sozialen) Umfeldes, aufrechterhalten oder sogar verstärkt werden.
- Weiterentwicklung: Während des Prozesses macht jede Person des Persönliches Netzwerkes vielfältige Erfahrungen, die durch regelmäßigen Austausch zu Weiterentwicklung führen.
Was sind die Inhalte?
Die Gründung eines Persönliches Netzwerkes lässt sich in mehrere Schritte aufteilen.
- Ziel festlegen
- Personen auswählen
- Die ausgewählten Personen fragen, ob sie Interesse haben und ihnen den Zweck und das Ziel erklären.
- Rollen verteilen
- Festlegen, in welchem Rahmen die Treffen stattfinden.
- Die Treffen planen und mit den Personen absprechen.
Dabei helfen bspw. Methoden wie das Personennetz, in dem von nahestehenden Menschen (innen) bis zu entfernten Bekannten (außen) alle Personen des persönlichen Netzwerkes eingetragen werden können.